Im Harzkurier, unserer Lokalzeitung, wird über den 14. Klostermarkt in der Gemeinde Walkenried, der jährlich statt findet, berichtet. Natürlich wieder ein Publikumsmagnet, wie der Harzkurier es gerne bezeichnet.
Beim Start des ersten Klostermarktes 2009 haben wir als Linke schon deutlich gemacht, dass es unzumutbar ist, dass Menschen ausgeschlossen werden, weil sie sich die Eintrittspreise (damals 5 Euro pro Person, heute 6 Euro pro Person) nicht leisten können. Denn um Kaffee + Kuchen genießen zu können, muss man erst einmal Eintritt zahlen. Kaffee + Kuchen kostet natürlich auch noch.
Wir haben alle teilnehmenden Klöster angeschrieben, ich habe es im damaligen Samtgemeinderat mit Anträgen + Anfragen auf der Tagesordnung gebracht. Dabei kam heraus, dass man den Ausstellern keine Standgebühr zumuten wollte, der Aufbau meist von Ehrenamtlichen bewerkstelligt wurde (die später den Klostermarkt nicht alle – aus finanziellen Gründen – besuchen konnten) und man deshalb auf die Eintrittsgebühr nicht verzichten wollte/konnte. Aber alles interessierte nicht. Von den Verantwortlichen erhielt ich eine Stellungnahme, dass „solche Menschen“ ohnehin nicht auf den Klostermarkt erwünscht sind, weil sie sich die „qualitativ hochwertigen“ Waren ohnehin nicht leisten können. Natürlich wurde dies öffentlich gemacht. Wie kann man nur so mit Menschen umgehen? Vor allen, wenn man sich angeblich als christlich versteht.
Unsere Kritik, die wir wiederholt immer wieder geäußert haben, wurde als Frontalangriff gegen diese Veranstaltung gewertet. Wir hatten es aber wenigstens geschafft, dass die Anwohner, die teilweise auch ehrenamtlich beim Aufbau der Stände mitgeholfen hatten, Freikarten bekamen.
Jetzt 14 Jahre später liest man im Harzkurier:
„Allerdings gab es bei der 2023er Auflaufe des Klostermarktes auch kritische Töne: Der steigende Eintrittspreis wurde speziell von Einheimischen, aber auch einigen Ausstellern moniert.“
Jetzt ist es also in der „normalen“ Bevölkerung angekommen, die sich früher die „hochwertigen Waren“ leisten konnten. Ob es jetzt eine Überlegung dazu gibt, nachdem 14 Klostermärkte nur für ein gut zahlendes Publikum die Türen geöffnet hat? Ich befürchte nicht.