Das ist nicht menschlich! Es hat mit Christlich rein gar nichts zu tun
Der Walkenrieder Klostermarkt 2008 findet am 27. und 28. September 2008 auf dem neugestalteten Vorplatz vor dem ehemaligen Zisterzienserkloster Walkenried statt. Der Markt wird von der Gemeinde Walkenried und dem Zisterzienser Museum Kloster Walkenried gemeinsam veranstaltet.
Auszug aus der Einladung des Klostermarktes Walkenried – Homepage Zisterzienser Kloster Walkenried
Datum
27. und 28. September 2008
Zeit
10 – 18 Uhr
Eintritt
3 €, Kinder bis 15 Jahre frei
Im Eintrittspreis ist der Museumsbesuch eingeschlossen.
Der Ortsverband die Linke, Wieda fragt nach:
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Uhlenhaut,
sehr geehrte Frau Prier, Bürgermeisterin in Walkenried
nachdem der Umbau des Klostervorplatzes in der Gemeinde zu Aufregung und Schwierigkeiten innerhalb der Bevölkerung Walkenrieds geführt hat, sollte für JEDEN Bürger der Samtgemeinde zumindest der Klostermarkt auf dem neu angelegten Gelände des Vorplatzes begehbar sein.
Er wurde für die Öffentlichkeit gestaltet! Dafür wurden viele alte Bäume gerodet und die Anlieger mussten tief in die Tasche greifen!
Ihrer Voranmeldung nach werden sehr viele christliche Klöster an diesem Vorhaben teilnehmen. Wir freuen uns darauf!
Aber wir als Bürger der Samtgemeinde sagen: DAS IST NICHT CHRISTLICH!
Bereits das Harzfest in Ellrich konnte nur mit Eintrittskarte betreten werden. Sehr viele Bürger, die das Fest gerne besucht hätten, mussten an der Kasse umkehren, da sie die Gelder nicht aufbringen konnten.
Ein christlicher Klostermarkt, deren Vorplatz nur mit Kosten der Anlieger und der Gemeinde Walkenried erneuert wurde, wirbt mit Verkaufsmöglichkeiten und dies alles zu einer Eintrittssumme, deren Tagespensum viele Bürger der Samtgemeinde für ihr tägliches Essen benötigen. Gerne legen wir eine Rationsberechnung des Hartz4 Satzes zu Erläuterung bei.
Geringverdiener, Rentner und Familien mit Kindern verfügen häufig auch nicht über mehr finanzielle Möglichkeiten.
DAS IST NICHT MENSCHLICH! UND ES IST NICHT GLEICHHEIT! ES HAT MIT CHRISTLICH REIN GAR NICHTS ZU TUN!
Wir verstehen etwas anderes darunter! Sie auch?
Bürger aus Ihrem Umfeld warten auf Ihre schriftliche Stellungsnahme und erwarten ein kostenlosen Eintritt für eine Kaufaktion/Marktaktion, damit jedem ermöglich wird, am gesellschaftlichen Treiben teilnehmen zu können.
Lassen Sie als christlicher Bürger und Nachbar eine Klassifizierung dieser Art nicht zu!
Ihr
Vorstandsmitglied im Ortsverband Die Linke- Wieda
Die erste Antwort durch den Samtgemeindebürgermeister Herrn Uhlenhaut haben wir erhalten und möchten unsere Besucher der Homepage Auszüge zugängig machen.
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Sicherlich stimmen Sie mit mir überein, dass alle öffentliche Bauten und Plätze bzw.
Parkanlagen für die Öffentlichkeit gestaltet und betrieben werden. Je nach Einrichtung müssen mehr oder weniger öffentliche Gelder für die Einrichtung und anschließender Pflege ausgegeben werden. In der Regel sind diese Anlagen dann auch kostenfrei zu nutzen. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen.
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Die Kuranlagen dagegen werden aus Kurbeiträgen und allgemeinen Steuermitteln finanziert, sodass der Besuch dieser Anlagen kostenfrei ist.
Dies betrifft auch den von Ihnen angesprochenen Klostervorplatz, der selbstverständlich kostenfrei genutzt werden kann.
Anders sieht es allerdings aus, wenn dort , oder auch an andere Stelle , eine Veranstaltung ausgerichtet werden soll , die nicht über Steuermittel finanziert werden kann. Dann stellt sich u.a. auch schon die Frage der Finanzierung über Eintrittgeldern.
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Aufgrund eines Beiprogramms und dem Einschluss des Museumsbesuches haben wir gemeinsam mit dem Landkreis Osterode verabredet, ein Eintrittsgeld zu erheben.
Nichtsdestotrotz werden ich die von Ihnen angesprochene soziale Komponente in die nächste Besprechung einfließen lassen.
Quelle: Antwort auf unsere Anfrage durch Herrn Uhlenhaut, die wir auszugsweise hier abdrucken.
Der Ortsverband Die Linke Wieda fragt weiter:
Herr Uhlenhaut, sehen wir es richtig? Den Antworten entnehmen wir, dass Sie kurzfristig ein Gespräch über den sozialen Aspekt führen werden?
Gehört auch dieses Schreiben, sowie das angekündigte Gespräch zu den Dingen: Wie gut, dass wir darüber gesprochen haben?
Oder erhält Die Linke vor dem Termin des Klostermarktes die Rückmeldung, dass eine sozial verträgliche Möglichkeit gefunden wurde, damit keine Ausgrenzung geschieht und alle BürgerInnen der Samtgemeinde an diesem Markt teilnehmen können?
Nur wenn alle Samtgemeindebürger kulturell am Geschehen der Samtgemeinde teilhaben können, kann Die Linke, Wieda sagen:
Ja, das ist christlich!!